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Stammzellen aus Nabelschnurblut um das 5 Millionenfache vermehrt: Chancen für Mehrfachanwendungen selbst kleiner Präparate steigen

Eine Arbeitsgruppe um Professor Hiranmoy Das vom Herz-Lungen-Forschungsinstitut der State Ohio University in Columbus, USA veröffentlichte Anfang Juli dieses Jahres im international renommierten Wissenschaftsjournal BIOMATERIALS online einen Artikel, der die Fachwelt aufhorchen lässt. Den Experten, die sich seit Jahren mit Techniken zur Vermehrung von Stammzellen aus dem Nabelschnurblut beschäftigen, ist offensichtlich ein Durchbruch geglückt. Sie konnten auf einem speziell beschichteten Nanofaser-Gerüst, das Eigenschaften des natürlichen Knochenmarks nachahmt, Stammzellen aus dem Nabelschnurblut innerhalb von 21 Tagen um den Faktor 5 Millionen vermehren, ohne dass die Stammzelleigenschaften verlorengingen. Im Tiermodell bewiesen die so vermehrten Stammzellen ihre Funktionalität, indem sie erfolgreich die Gefäßneubildung in verletzten Gliedmaßen anregten.

Nabelschnurblut enthält sehr junge und wandlungsfähige Stammzellen, die sich zu unterschiedlichen Geweben weiterentwickeln können. Unbelastet von Umweltbeinflüssen und Alterungsschäden der Erbsubstanz, wie sie in älteren Stammzellen anzutreffen sind, sind sie ohne Risiko für Mutter und Kind einfach bei der Geburt nach dem Abnabeln aus dem Nabelschnurrest zu gewinnen. Ihre speziellen Eigenschaften prädestinieren sie insbesondere als Ausgangsmaterial für die Regenerative Medizin. Studien zur Langzeitlagerung von Nabelschnurblutstammzellen bei Temperaturen um minus 180°C, die den Erhalt der Funktion auch nach 23 Jahren noch belegen, lassen darauf schließen, dass die besonderen Eigenschaften dieser Stammzellen über Jahrzehnte konserviert werden können.

Roland Metzner und Andreas Etzel, die Geschäftsführer der Deutschen Stammzellbank, zeigen sich begeistert. „Man kann den wissenschaftlichen Wert dieser Meldung gar nicht hoch genug einschätzen.“, so Roland Metzner. „Bei all den greifbaren Vorteilen, die Nabelschnur bietet, gab es bisher doch ein schwerwiegendes Handycap: Man kann die wertvollen Stammzellen aus dem Nabelschnurblut nur ein einziges Mal im Leben gewinnen, nämlich bei der Geburt des Kindes. Die zu gewinnende Menge lässt sich kaum beeinflussen und einen zweiten Versuch gibt es nicht. Bisherige Ansätze, diesen Nachteil  durch Vermehrung der Stammzellen aus dem Nabelschnurblut in der Zellkultur auszugleichen, scheiterten oft daran, dass die Stammzelleigenschaften schon nach wenigen Vermehrungszyklen verloren gingen. Dem Team um Prof. Das scheint es nun gelungen zu sein, durch eine Art Knochenmarkimitat aus Nanofasern eine Umgebung zu schaffen, in der sich Stammzellen aus dem Nabelschnurblut nicht nur in ausreichender Menge vermehren, sondern auch ihre speziellen Stammzelleigenschaften behalten.“

Mehrfachanwendung auch von kleinen Nabelschnurblutpräparaten wird wahrscheinlicher

Andreas Etzel ergänzt aus der Sicht eines Vaters, der selbst die Stammzellvorsorge für seinen Nachwuchs vorgenommen hat: „Meine Frau und ich haben keine Sekunde gezweifelt, als wir vor der Entscheidung standen, das Nabelschnurblut unserer Zwillinge trotz einer relativ geringen Zellzahl weiterzulagern oder die Lagerung abzubrechen. Uns haben schon damals laufende Forschungsarbeiten und klinische Studien die Zuversicht vermittelt, dass es eines Tages, wenn unsere Kinder vielleicht einmal regenerative Therapien nötig haben werden, möglich sein wird, die kostbaren Stammzellen aus dem Nabelschnurblut zu vermehren. Angesichts der wissenschaftlichen Entwicklungen, die sich seither vollzogen haben, sind wir mehr denn je davon überzeugt, dass unserer Entschluss, weiterzulagern, richtig war. Meldungen, wie die jüngste von der Ohio State University, lassen uns sogar hoffen, dass in Zukunft Mehrfachanwendungen auch von kleinen Präparaten mit relativ niedriger Zellzahl möglich sein werden. Damit würden sich die schon heute absehbaren Anwendungsmöglichkeiten in der Regenerativen Medizin enorm erweitern.“

Die Deutsche Stammzellenbank bietet die Aufbewahrung des Nabelschnurblutes des neugeborenen Kindes in höchster Qualität und zu überschaubaren Kosten als einen wichtigen Vorsorgebaustein eines umfassenden, integrierten Familienschutzes an. Diesen können Eltern und Kind zukünftig individuell und flexibel weiter gestalten.

Die Deutsche Stammzellenbank erbringt ihre medizinisch-therapeutischen sowie wirtschaftlichen Leistungen mit einem ausgewählten Partnernetzwerk.

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